Unsere Reise in das Land des Weihrauchs – Oman September 2016

Die Firma Kirchen-Weihrauch, die seit nunmehr 8 Jahren besteht, hat sich als integralen Bestandteil ihrer Firmenvision, die Werte Qualität, Expertise und wertschätzenden Umgang mit Kunden und Lieferanten gesetzt. Wir möchten unseren Kunden bestmögliche Qualität und Beratung sowie exzellenten Service bieten.

So konnten wir vor kurzem ein deutsches Labor finden, dass uns den Weihrauch, den wir unter der Bezeichnung Kau-Weihrauch anbieten, auf Pestizide, PAK4, Schwermetalle und Mikroben untersucht und wir haben uns eigene Hygienestandards im Umgang damit erstellt. Das verstehen wir unter anderem unter Qualität und Service.

Um den Bereich der Expertise zu verbessern, haben wir uns dieses Jahr einen lang gehegten Wunschtraum erfüllt und sind in das Land des Weihrauchs, in den Oman geflogen, um direkt vor Ort mit fachkundigen Menschen zu sprechen und unser Wissen direkt vor Ort anzureichern.

Dazu war es nötig eine Individualreise zu buchen, bei der wir mit einem persönlichen Fahrer und Guide, neben den im Vorfeld geplanten normalen Reisehighlights auch jede beliebige Änderung vornehmen konnten, um uns bezüglich speziellen Wünschen für Weihrauch und Geschäftsmeetings offen zu halten. Uns gelang das bestens mit dem Reiseveranstalter Travel Individuell aus Hamburg.

Der Oman, ein Staat an der Ostküste der Arabischen Halbinsel, der politisch ein Sultanat ist, allerdings mit einer Verfassung, ist dabei sich etwas langsamer zu entwickeln, als die reichen Staaten um ihn herum. Aber auch er verfügt über Ölvorkommen und nutzt diese Einnahmen um sie für die Entwicklung des Landes und der Menschen dort zu verwenden. Etwa 1970 begann Oman mit dem Aufbau sozialer Einrichtungen, heute gibt es Alters- und Invaliditätsrenten, Witwen- und Waisenunterstützungen. Das Gesundheitswesen wurde stark ausgebaut, Omanerinnen und Omaner genießen freie Heilfürsorge. Der Staat baut sehr stark die Bildungsmöglichkeiten aus und unterstützt die Menschen abhängig vom Einkommen beim Hausbau. Uns hat vor allem die Sauberkeit überrascht. Selbst an den Straßen in der Wüste sah man Menschen beim Müll einsammeln. Und wir wurden überall sehr freundlich aufgenommen und durften erfahren, dass gerade Deutschland für die Omanis in allen Bevölkerungsschichten einen hohen Stellenwert hat.

Neben dem allgemeinen Kennenlernen des Landes war natürlich unser Fokus speziell auf den Weihrauch gerichtet. Nachdem unsere Reise in der Hauptstadt Muscat begann, hatten wir den ersten Kontakt damit in einem der Suqs (Märkte) in Muscat.

Noch wichtiger aber war für uns die Begegnung mit dem ersten Weihrauchbaum. Jetzt muss man wissen, dass es im Bereich Muscat kaum welche gibt. Aber unser Guide führte uns zu einem der wenigen und damit zu unserem ersten Exemplar. Auch wenn wir später im Dhofar Gebiet, dem eigentlichen Weihrauchland, wesentlich mehr über sie erfuhren und mit ihnen erlebten, war doch diese erste Begegnung mit einem Weihrauchbaum sehr berührend für uns.

Nach einer kurzen Rundreise im Muscat Gebiet, in die Berge und Wadis, flogen wir weiter nach Salalah im Dhofar Gebiet. Dieses Gebiet im Südwesten Omans ist gänzlich anders als die Gegend um Muscat. Hinter der Küstenebene von Salalah erhebt sich parallel zur Küste das Dhofar-Gebirge, das nach Norden hin zur Rub al-Chali, der größten Sandwüste der Erde abfällt. Die Gipfel des Gebirges bilden dabei keine Kette, sondern eher ein Hochplateau. Wir konnten ein Stück in die Wüste, die auch „Leeres Viertel“ genannt wird, hineinfahren und eine große Sanddüne, von der aus wir einen grandiosen Ausblick hatten, erklettern. Bei 40 Grad.

Wenn im Sommer die Arabische Halbinsel in Gluthitze versinkt, suchen Tausende von Touristen aus den Golfstaaten Zuflucht vor der Hitze in Salalah. Denn von Juli bis September wird dieser Küstenstreifen von den Ausläufern des Monsuns, des Khareef, in dichten Nebel und Nieselregen getaucht. Die Vegetation in den Bergen scheint zu explodieren – ein kühles grünes Paradies inmitten eines Glutofens. Die Wüstenbilder und das grüne Tal liegen gerade mal 45 Minuten Fahrzeit auseinander.

Allerdings wird der beste Weihrauch Al Hojari nicht im Grünen geerntet, sondern gerade in den sehr trockenen Gebieten auf der der Küste abgewandten und östlichen Seite der Berge. Ein wichtiger und auch gut zugänglicher Bereich dabei ist das Wadi Dawkhar, das auch als UNESCO Weltkulturerbe geachtet wird. Wir wurden von unserem privaten und fachkundigen Guide zunächst in einen weniger zugänglichen Bereich des Wadis gebracht. Normalerweise ritzt er keine Bäume wegen Touristen an, aber für uns machte er eine Ausnahme. Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch keines der speziellen Werkzeuge eine Manqaf dabei, aber er zeigte es uns in der Art, wie es bereits in sehr alten Zeiten bekannt war, mit der scharfen Klinge eines Steines, von denen ein Wadi voll davon ist. Und auch Birgit durfte zeigen, was sie gelernt hat und ihren ersten Weihrauchbaum selber Tappen, wie es genannt wird.

In der nachfolgenden Bilderserie sehen Sie das Tappen des Baumes, den ersten Harzaustritt, Bilder des Wadis Dawkhar, Birgit Hermenau mit den Weihrauchbäumen, und schöne Detailaufnahmen des rauen Aussehens der Weihrauchbäume und der alten Wunden früherer Erntestellen.

Danach fuhren wir zum offiziellen Touristenpunkt an dem auch eine Weihrauchplantage angelegt wurde. Ja, es stimmt, im Gegensatz zu oftmals anderslautenden Informationen im Internet, lässt sich ein Weihrauchbaum auch fortpflanzen. Das wird mittels Stecklingen gemacht, wie es auch bei uns mit bestimmten Bäumen, Weiden z. Bsp., gemacht werden kann.

In der Zwischenzeit und auf der langen Fahrt bekamen wir sehr viele wichtige Informationen von unserem Guide über alles was mit den Weihrauchsorten, den Qualitäten, den Preisen und den Besonderheiten der Vorkommens Gebiete zusammenhängt. Abends trafen wir uns dann im Hotel zu Geschäftskontakten mit einheimischen Händlern.

Am letzten morgen unserer Rundreise überraschte uns unser Guide mit einer Manqaf. Wir hatten ihn am ersten Tag gebeten eine zu besorgen, aber er war sich nicht sicher ob er ein Originalwerkzeug auftreiben konnte. So viele werden nun auch wieder nicht davon hergestellt. Aber er fand bei einem befreundeten Handwerker noch eine. Seine eigene zum Anschauen konnte er beim besten Willen zuhause nicht mehr finden. Zum Glück für uns. Wir haben jetzt eine eigene.

Und mit der fuhr er uns auch gleich in ein Tal auf der der Küste zugewandten Seite. Hier wird der qualitativ schlechteste Weihrauch der El Shabi geerntet. Aber das war zum Üben mit der Manqaf eher unwichtig. Im Folgenden die Bilder mit Birgit bei der Einweisung zur Handhabung, beim selber Tappen und bei der Ernte einer älteren, erntereifen Stelle.

Um noch einmal auf die Qualitäten zu kommen. Die beste Qualität ist der Al Hojari, der sinnvoller Weise meist in 3 Qualitätsstufen, Grade 1 bis 3 sortiert wird. Grade 1 ist weiß mit leicht grünlichem bis bläulichem Ton, Grade 2 ist weißlich bis leicht gelblich, Grade 3 ist leicht bräunlich bis braun. Die großen Stücke dieser Qualitäten sind beliebter als die kleinen.

Die Omanis haben uns auch berichtet was mit dem Weihrauch im Oman und bei sich zuhause damit gemacht wird. Der Grad 1 und eventuell teilweise auch der Grad 2 wird für Heilzwecke verwendet. Man kann ihn kauen wie Kaugummi, aber wie wir neu erfahren haben, wird er eigentlich sogar meist folgendermaßen verwendet.

Abends wird ein Stück in ein Glas Wasser gelegt. Er braucht mindestens 8 Stunden um seine medizinisch wirksamen Stoffe an das Wasser abzugeben. Am nächsten Morgen trinken Sie das Wasser und nehmen eine halbe Stunde keine Nahrung zu sich. Also, wie sie uns erklärt haben, am besten gleich nach dem Aufstehen trinken und nach dem Bad kann es Frühstück geben. Sehr wirksam, so sagen sie, gegen Probleme im Magen-Darm-Bereich.

Grad 3 ist nur zum Räuchern, wie übrigens natürlich Grad 1 und 2 auch. Die ergeben beim Räuchern einen ganz feinen leicht minzigen Duft. Aus allen 3 Graden wird durch Destillation hochwertiges Weihrauch Öl gewonnen. Gemahlener Weihrauch aus einem Mix aller 3 Sorten eignet sich zur Seifenherstellung. Handgearbeitete Seifen dieser Art werden wir versuchen bei ausreichender Akzeptanz im Shop anzubieten.

Es gibt in der Tat noch eine Al Hojari Sorte die besser ist als Al Hojari Grade 1, mit mehr grünem Anteil, aber der ist so rar, dass selbst unser Händler im Oman nur ein paar wenige, für den Markt zu wenige, eher für den Eigengebrauch, auf die Seite bekommt. Unserer Meinung nach, und so auch unser Händler im Oman, ist vermutlich alles was sonst noch an „königlichem“ Al Hojari durch das Internet geistert, höchstens, wenn überhaupt, guter Grad 1.

Der Rest des sehr raren Materials wandert direkt zu Sultan Quaboos. Und angesichts dessen, was er, soweit wir das erstaunt wahrnehmen konnten, für sein Land und Volk alles tut, gönnen wir ihm diese Exklusivität gerne.

Die weiteren Sorten, benannt nach den Gebieten aus denen sie kommen, sind Al Najdi, ebenfalls auf der „guten“ Seite der Berge, nämlich küstenabgewandt im Norden des Dhofar, dann kommt der Al Shazri auf der Küstenseite, aber in den Bergen oben und dann Al Shabi, Küstenseite am Fuße der Berge.

Diese 3 Letztgenannten werden ausschließlich zum Räuchern verwendet und sind im Duft nicht so edel wie der Al Hojari.

Wir werden unser Shop Angebot dahingehend ändern, dass wir die 3 oberen Grade an Al Hojari in großen Stücken anbieten werden. Eine Ware, wie wir sie an Qualität bisher noch nicht im Angebot hatten. Wir arbeiten noch an Angeboten für die kleinen Stücke, die auch in den 3 Graden verfügbar sind, nur eben kleiner. Sobald die ersten Waren aus dem Oman verfügbar sind, werden wir die Kunden die gelistet sind in einer Kundeninformation direkt informieren. Zu den Waren werden aller Voraussicht nach auch original omanische Räucherschalen gehören.

Wir haben jetzt nach dieser spannenden, teilweise abenteuerlichen und vor allem sehr erfolgreichen und informativen Reise ein gutes Gefühl unseren Kunden in puncto Expertise ein gutes Stück mehr an Service bieten zu können. Unser Wissen geben wir gerne weiter. Rufen Sie uns einfach an, besuchen Sie uns in der Firma in Blaustein, in einem Räucher-Seminar oder auf einer Messe oder Weihnachtsmarkt. Egal, ob Sie etwas kaufen möchten oder nur etwas über Weihrauch wissen möchten. Wir beraten Sie gerne. Auch wenn Sie Tipps für eine Omanreise brauchen. Wir geben gerne über unsere ersten Erfahrungen Auskunft.

Bernhard Adler, Heilpraktiker für Psychotherapie, nach dem Heilpraktikergesetz

Im Auftrag von Kirchen-Weihrauch, Birgit Adler, Blaustein

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